Nachdem die Suche nach einem Opel Diplomat A Coupé insbesondere preislich etwas absonderliche Blüten trieb, habe ich begonnen, mich nach einer Alternative umzusehen. V8 sollte es sein, gerne ein
Coupé (aber Limousine wäre auch o.k. gewesen), helle Außenfarbe, dunkles Interieur. Mit diesen Vorgaben wurden die üblichen Kanäle gefüttert: ebay USA, mobile.de, autoscout und -natürlich- auch
das MOPAR-Forum.
Bevor aber das Forum schließlich den erwünschten Erfolg brachte, interessierte ich mich für eine 4-türige Limousine, weiß, rote Innenausstattung, Standort Bielefeld. Am Vortag meines Besuchs wurde der Wagen jedoch via ebay verkauft. Ich dachte schon, die Fahrt sein umsonst gewesen, aber ... die Company hat auch einen Import-Beauftragten. Gemeinsam mit ihm bot ich in den USA auf ein weißes 66er Coupé, erhielt auch im 4. Anlauf den Zuschlag, jedoch nicht das Fahrzeug - Mindestpreis nicht erreicht.
So startete ich eine Suchanzeige im mopar-forum und erhielt von Martin aus Lampertheim das Angebot, seinen Wagen zu übernehmen. Mit den ersten E-Mails kamen die nachstehenden Fotos und mein Interesse war geweckt.
Beim ersten Besuch wurden wir uns nicht direkt einig. Aber der Eindruck vom Fahrzeug war bei der Besichtigung und der Probefahrt ebenso gut wie auf den Fotos und letztendlich kam es dann doch zum
Vertrag. Am 08.03.2015 flog ich mit einem Freund im Sportflugzeug nach Worms, übernahm zur Mittagszeit bei allerbestem Wetter den Chrysler in Lampertheim und überführte in gemeinsam mit meinem
Sohn Ben auf eigener Achse nach Bad Essen. Seit dem 11.03. hört er auf das amtliche Kennzeichen OS CY 383H.
Durch einen glücklichen Zufall konnte ich ein passend großes Carport in meiner unmittelbaren Nachbarschaft als Einstellplatz übernehmen. Die Außenmasse sind ja doch schon recht stattlich
(besonders für einen Zweitürer): Länge 5,65m, Breite 2,00m. Ein echtes Fullsize-Coupé. In der Diktion der Chrysler Company unterschied man in den 60er- / 70er-Jahren verschiedene Größenklassen:
A-Body (Radstand ca. 2,70m bis 2,80m, heckgetrieben), B-Body (Radstand ca. 2,90m bis 3,00m, heckgetrieben) und C-Body (Radstand ca. 3,00m bis 3,15m, heckgetrieben). Der 300er ist ein C-Body mit
einem Radstand von 121 Zoll, also 3,07m. Dazwischen befinden sich 6 Sitzplätze. Fahrer- und Beifahrersitz sind elektrisch verstellbar.
Selbstverständlich wird der 300er von einem V8-Motor angetrieben. 383 cui entsprechen ziemlich genau 6.276 ccm Hubraum. Die Maschine ("big block") entwickelt dabei 325 (amerikanische 60er-Jahre) Pferdestärken und überträgt die Power in meinem Fall automatisch mit 3 Gängen an die Hinterachse. Dem 300er werden dabei eher sportlich-luxuriöse Attribute zugeschrieben. Auf der gleichen Plattform konnten die interessierten Käufer jedoch auch einen "Newport" oder einen "New Yorker" erwerben, die sich in erster Linie optisch voneinander unterschieden. Als Karosserievarianten standen neben dem Coupé zwei 4-türige Versionen ("sedan" oder "hardtop"), ein Cabrio und ein Station Wagon zur Auswahl.
Einen 4türigen 66er Newport bewegt übrigens unser Oldtimerfreund Stefan
Hegenbart.
Weitere Informationen über die Chrysler-Marken "Chrysler", "Dodge", "Plymouth" und "Imperial" sowie die zugehörigen Fahrzeuge (z.B. "Dodge Charger", "Plymouth Fury" oder "Chrysler Newport") sind
auf www.allpar.com zu finden. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Fahrzeuge
aus dem Hause Chrysler auch häufig als "MOPARs" bezeichnet, dem Namen der hauseigenen Abteilung für Zubehör, Ersatz- und Performanceteile.
So schließe auch ich mich der Meinung an: "MOPAR or no car !".