Im Brabham BT2 über den Hockenheimring

Auf dem Hockenheimring muß der Fahrer während einer Runde rd. 60mal schalten.

 

Diese Erkenntnis und noch viel mehr nahmen am 23.04. rund 40 interessierte Oldtimerfreunde beim Season-Opener der Oldtimerfreunde Wittlage mit nach Hause.

Unser Referent Jens Rauschen brachte uns den historischen Rennsport in der Formel Junior mit allen Sinnen näher.

 

- Eintreffen und Warmlaufen - Startaufstellung und theoretische Einweisung - Drehzahl steigern und zügig den Kurs durchfahren - Ziel erreichen - Optimierung - Boxen-Luder - Sponsoren-Dank - Stärkung und Vorfreude auf den nächsten Durchgang - Gästeparkplatz

 

Eintreffen & Warmlaufen:
Ab ca. 18:00 Uhr trafen die Zuhörer und Aktiven gut gelaunt am Autohaus Beutler in Bad Essen ein. Nach einem ersten Getränk in der "Boxengasse" bestand die Gelegenheit, sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen und insbesondere die ausgestellten Fahrzeuge ausgiebig zu besichtigen:

 

Startaufstellung und theoretische Einweisung:
Gegen 19:00 Uhr nahmen die rund 40 Teilnehmer dann die Startaufstellung ein, um die theoretische Einweisung zu erhalten. Unser Referent erläuterte uns die Voraussetzungen für eine aktive Teilnahme an der Formel Junior (www.formulajunior.com). Die Fahrzeuge sind -grob gesagt- in zwei Gruppen einzuteilen. Die erste Gruppe fährt Motoren mit 1.100 ccm, die heute eine Leistung von bis zu 130 PS bei rd. 9.500 bis 10.500 Touren abgeben. Als Basis-Motor die dabei das Aggregat aus dem Ford Anglia, welches nahezu unverändert bis hin zum Ford Fiesta 1.1 verbaut wurde. Das Gewicht des Fahrzeugs liegt bei rd. 400 kg. Die zweite Teilnehmer-Gruppe bewegt Ihre Fahrzeuge mit einem 1.000 ccm - Mini-Motor. Der Hubraum-Nachteil wird durch einen Gewichtsvorteil wett gemacht, diese Fahrzeuge bringen 360 kg auf die Waage der gestrengen Stewards. Die Endgeschwindigkeit liegt, je nach Achs- und Getriebe-Übersetzung, bei über 210 km/h. Für alle Teilnehmer verbindlich ist die Reifengröße.

Drehzahl steigern und
zügig den Kurs durchfahren:

Ein besonders anschaulicher Teil von Jens Rauschen's Vortrag war dann der Film, den ein Teilnehmer am jüngst vergangenen Renn-wochenende mit seiner onboard-Kamera aufgezeichnet hatte (www.hockenheim-historic.de).

 

Nach der Einführungsrunde mit ausführlicher Beschreibung der Ideal-Linie wurde die Geschwindigkeit und die Faszination des Rennens fast live erlebbar. Leider ohne Ton ... doch den Ton zum Film durften wir dann wirklich "live erleben"; als Jens Rauschen den Brabham anließ und nach kurzem Leerlauf in die Region von 7.000 Touren drehte (Start-Drehzahl), erbebte die Ausstellungshalle des Autohauses Beutler in Ihren Grundfesten. KEIN Schalldämpfer trübte den Hör-"Genuss". Als dann nach ein paar Sekunden das Brüllen des Motors verstummte, als sich das Echo in der Ausstellungshalle legte und sich die Abgase langsam verzogen, da konnten wir sagen: JA, historischer Rennsport ist etwas für ALLE SINNE.

 

Ziel erreichen:
So weit - so gut. Derart auf den Geschmack gebracht wollten natürlich nun einige Gäste den Brabham BT 2 einmal "anprobieren". Kurzerhand wurde also die Karosserie abgehoben und das Lenkrad abgenommen, so dass jeder (der 'reinpasste) Platz nehmen durfte.

 

Optimierung:
In wohl kaum einer anderen Division des historischen Rennsports ist eine ähnliche Anzahl an Fahrzeugherstellern und Fahrzeug-Varianten vertreten wie in der Formel Junior. Anhand vieler Fotos konnte uns Jens Rauschen Fahrzeuge mit Mittelmotor oder Heckmotor zeigen, die Evolution von Trommelbremsen zu Scheibenbremsen anschaulich machen, Vor- und Nachteile von Rohr-Rahmen-Aufbauten und Monocoque-Karossen erläutern und sogar ein Fahrzeug mit Frontantrieb (!!) zeigen. Dieses Modell schlägt sich bei Regenrennen übrigens sehr passabel, hat aufgrund einer ungünstigen Schwerpunkt-Verteilung allerdings gegen die heckangetrieben Kollegen auf trockener Strecke kaum Chancen.

 

Boxen-Luder:
Leicht bekleidet und mit echt scharfen Kurven ausgestattet - das war das zweite Wettbewerbs-Fahrzeug, das uns Jens Rauschen mitgebracht hatte, eine Ginetta G4 aus dem Jahr 1963. Aufgebaut auf einem Rohrrahmen-Chassis bringt "die Kleine" gerade mal rd. 600 kg Kampfgewicht an den Start. Damit haben die rd. 145 PS aus 1.498 ccm natürlich -im wahrsten Sinne des Wortes- leichtes Spiel.

 

 

Ein bisschen Cobra, ein wenig E-Type, aber vor allem: ganz wenig Gewicht. Rechtsgelenkt erhielt die Ginetta das H-Kennzeichen. Trotz 99db Fahrgeräusch. Und ein Dach bedeutet auch nur unnötig Ballast mit zu schleppen.

 

Freie Sicht auf Tank, Achse und Federbein durch den geöffneten Heckdeckel.

 

Die Ginetta ist für mich definitiv zu klein. Das über-den-Scheibenrahmen-gucken wäre ja nicht soooo schlimm, aber ich passe mit meiner breiten Kiste gar nicht erst in den Sitz ! Deshalb enstand bei diesem Bild echtes Autoscooter-Feeling!

(Den Martin freut's !)

 

Stärkung und Vorfreude auf den nächsten Durchgang:
Im Anschluss an alle Theorie und die praktischen Übungen konnten sich unsere Gäste bei Würstchen und Kaltgetränken stärken und noch tüchtig fachsimpeln. Unser Referent, Rennfahrer, Mechaniker, Grid Girl und Trucker in persona von Jens Rauschen beantwortete noch viele viele Fragen, bevor wir dann gemeinsam die Renner wieder reisefertig verstaut haben. Ein toller Vortrags-Abend der Oldtimerfreunde Wittlage ging zuende. Und machte definitiv "Lust auf mehr".
Vielen Dank an Jens Rauschen !!!

 

Sponsoren-Dank:
Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Helfern, Sponsoren und Gönnern bedanken:

- Tobias Beutler / Autohaus Beutler (www.autohaus-beutler.de) für Räumlichkeiten und Infrastruktur

- Holger Ufer / Event Design (www.event-design-service.de) für Regie, Ton- und Bildtechnik

- Claus Bührmann / Gasthaus "Auf dem Kampe" (www.gasthaus-auf-dem-kampe.de) für den Getränkewagen und den Grill

- Schützenverein Bad Essen (www.sv-badessen.de) für die Bestuhlung

 

Gäste-Parkplatz:

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