Bericht von Carsten Runge
Unser lieber Oldtimerfreund Rolf Hüsemann, selbst „kleiner Museumsdirektor“, hatte für uns Oldtimerfreunde Wittlage und weitere Begeisterte der Zweiradgeschichte eine Reise zum PS-Speicher in Einbeck organisiert. Am frühen Morgen des 12. Oktober trafen sich 16 Glückliche am Bohmter Bahnhof und stiegen in einen kleinen Bus, der uns bei herrlichem Wetter durch das Weserbergland bis nach Einbeck brachte.
Als Gruppe konnten wir dann in der obersten Etage des Museums in die Anfänge der Motorisierung einsteigen. Die Stifter und Gestalter des im Frühjahr eröffneten Museums haben in einem tollen Rahmen mit Hintergrundinformationen und Unterstützung diverser Medien eine Zeitreise für die Besucher gestaltet, welche auch das jeweilige Ambiente der verschiedenen Epochen dem Betrachter näher bringt.
Insbesondere das Karussel der 50er und 60er Jahre Roller in der entsprechenden Bar-Atmoshäre mit der Wurlitzer Musikbox oder der Campingplatz (ausgestellte Fahrzeuge: Samba Bus, Berlinder Roller mit Anhänger, Zundap Janus, Simson Schwalbe etc.) werden zeitgemäß und autentisch liebevoll präsentiert.
Durch die sehr umfangreiche Sammlung der Zweiräder mit entweder erstklassig restaurierten oder aber mit original belassenen und mit leichter Patina gealterten
Exponaten werden die technischen Details und Unterschiede sowohl zwischen den konkurrierenden Anbietern aber auch die Entwicklung über die Jahre eindrucksvoll aufgezeigt. Ein Thema der
Ausstellung ist u. a. Die Gegenüberstellung von Pressblechrahmen und Rohrrahmen bei Motorrädern.
Unter den Exponaten befinden sich auch diverse Raritäten, die man selten zu sehen bekommt, z. B. eine Majestics mit Seitenwagen von 1930 im Foyer. Neben den verschiedenen Modellen wird die Geschichte der Fahrzeughersteller dokumentiert. Und zwar nicht nur durch die Beschreibungen auf den perfekt gestalteten Tafeln, sondern auch durch entsprechende Exponate, wie z. B. solche von den Firmen IFA, DKW und Autounion.
Natürlich waren die Interessen unserer Reisegruppe unterschiedlich, sodass diejenigen, die schon ein wenig schneller "in der Geschichte vorangekommen" waren, eine kleine Auszeit mit Getränken etc. in dem Museums-Café genossen. Insgesamt konnten wir, ohne dass es langweilig wurde, von 11:00 bis ca. 15:30 Uhr das Museum intensiv genießen. Wer schon früher das Museum verließ, hatte Gelegenheit, die vielen Fahrzeuge der Oldtimerfreunde anderer Clubs zu begutachten, die bei dem herrlichen Wetter aus der näheren und weiteren Umgebung angreist waren.
Auf der Rückreise wurden dann die Erfahrungen und neuen Erkenntnisse aus dem Museum aber auch viele mitgebrachte feste und flüssige Leckereien im Bus ausgetauscht, so dass eine gemütlich beschwingte Atmosphäre entstand. So war es war ein rundum gelunger Tag, den wir beizeiten wiederholen sollten. An dieser Stelle danken wir dem Initiator und Organisator Rolf Hüsemann für den tollen Museumstag im PS Speicher Einbeck.
Fotos von Harry Schley